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Online-Handel in Deutschland: Keine Spur von Wachstumsschwäche

Das Marktvolumen im deutschen Online-Handel steigt 2015 auf 47 Milliarden Euro und knackt laut dem neuen „Branchenreport Onlinehandel“ des IFH Köln 2016 voraussichtlich die 50-Milliarden-Euro-Marke. Das Wachstum werde dabei vor allem von Nachzüglerbranchen getrieben.

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Der deutsche Online-Handel zeigt auch weiterhin keine Spur von Wachstumsschwäche. Im Gegenteil: 2015 wächst der Online-Handel um 12 Prozent auf 47 Milliarden Euro und für 2016 rechnen die IFH-Experten erstmals mit einem Umsatzvolumen von über 50 Milliarden Euro (Hochrechnung 2016: 52,3 Milliarden Euro). Damit stabilisiere sich die Wachstumsrate bei oberhalb von 11 Prozent.

Absolutes Wachstum nimmt weiterhin zu

Dabei wachse der Online-Markt nicht nur weiter, sondern auch schneller. Für das laufende Jahr wird ein Umsatzzuwachs von rund 5,3 Milliarden Euro im Vergleich zu 2015 erwartet. Das heißt: Auch das absolute Wachstum nimmt weiter zu.

„Der Online-Markt ist noch nicht erwachsen geworden. Die Wachstumsdynamik ist ungebrochen, ein Abflachen der Wachstumskurve noch nicht zu erkennen. Im Gegenteil: das absolute Wachstum des Online-Handels nimmt spürbar zu, getrieben vor allem von den Nachzüglerbranchen, Das Internet hat sich längst als gleichberechtigter Einkaufskanal etabliert und wird zukünftig für noch mehr Produkte wichtiger Anlaufpunkt der Konsumenten sein. Eine differenzierte Betrachtung macht deutlich, dass in den nächsten Jahren aber selbst in einigen Vorreiterbranchen noch erhebliches Wachstum im Online-Hhandel zu erwarten ist“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.

Getrieben werde dieses Wachstum des Gesamtmarktes vor allem durch die sogenannten Nachzüglerbranchen Wohnen und Einrichten, Heimwerken und Garten und FMCG (Fast Moving Consumer Goods). Vor allem Lebensmittel und Drogeriewaren gewannen zuletzt deutlich an Dynamik.

Wachstum der Teilmärkte schwankt zwischen 2,6 und 27,6 Prozent

Wie unterschiedlich stark die einzelnen Konsumgütermärkte am Gesamtwachstum beteiligt sind, verrate ein Blick auf die Top 20 Teilmärkte. Während Lebensmittel und Delikatessen mit einer Wachstumsrate von 27,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2014 zu 2015) mit Abstand der stärkste Treiber sind, haben Bücher mit einem Wachstum von lediglich 2,6 Prozent ihr Online-Marktpotenzial scheinbar fast ausgeschöpft. Auch Möbel inkl. Küchen, Elektro-Großgeräte und Körperpflege/Kosmetik gehören zu den wachstumsstarken Märkten.

„Um die Dynamik des Online-Handels für das eigene Geschäft richtig einschätzen zu können, hilft nur ein Blick auf einzelne Categories. Die IFH-Analyse der Sortimentsbereiche und Konsumgütermärkte zeigt, dass z. B. auch in bereits reifen Onlinemärkten wie Consumer Electronics und Elektro durch einzelne Nachzügler wie Elektro-Großgeräte neue Wachstumsimpulse entstehen können“, erklärt IFH-Online-Marktexperte Hansjürgen Heinick.

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