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Transformation der Infrastruktur: Für Mehrheit der europäischen CIOs ein noch laufendes Projekt

Zwar haben so gut wie alle europäischen Unternehmen inzwischen die Notwendigkeit erkannt, ihre IT-Infrastruktur zu transformieren. Dabei ist Kostensenkung nicht mehr der einzige Treiber – weitere Motive sind Marktdruck und Kundennachfrage. Allerdings haben die meisten Unternehmen bei der digitalen Transformation noch einen langen Weg vor sich.

Laut der Studie „Transforming your infrastructure for digital“ von PAC (CXP Group) haben fast alle Unternehmen aktuell Projekte zur Transformation ihrer Infrastruktur am Laufen. Allerdings befindet sich mehr als ein Drittel (38 %) erst ganz am Anfang der Umstellung. Bei weiteren 44 Prozent ist das Projekt in vollem Gang, aber die Transformation ist noch nicht abgeschlossen.

Obgleich die digitale Transformation definitiv zu Effizienzsteigerungen führt und potenziell die Kosten reduziert, sind dies nicht die Hauptmotive der befragten europäischen Firmen. Laut Studie ist Marktdruck der Haupttreiber für die Transformation von IT-Infrastrukturen. 57 Prozent der Unternehmen nennen Kundennachfrage als treibende Kraft, gefolgt von der Möglichkeit, neue Marktchancen zu nutzen (wesentlicher Treiber für 49 % der Studienteilnehmer).

Die Studie unterstreicht die wachsende Bedeutung von Infrastruktur und der Rolle, die ihre Transformation bei der digitalen Transformation von Unternehmen spielt. Nicht weniger wichtig für Infrastruktur-Teams sind die operativen Themen. Über 60 Prozent der befragten CIOs nennen Performance und Verfügbarkeit als Prioritäten für ihre Transformationsprojekte. Auch IT Operations Management (einschließlich Operations Analytics, Infrastructure as Code usw.) steht weit oben auf der Liste.

Großes Interesse an „Public Cloud vor Ort“ 

Obwohl Hyperscale Clouds in aller Munde sind, wünschen sich europäische CIOs weniger radikale Lösungen für die Transformation ihrer Infrastruktur. Es lässt sich immer noch eine starke Präferenz für vor Ort installierte Lösungen feststellen. 42 Prozent bevorzugen Technologien im Stil einer Public Cloud, die jedoch am Standort des Kunden implementiert werden.

Bisher konnten sich auf dieses Marktsegment zugeschnittene Lösungen kaum durchsetzen, aber die Branche ist zunehmend daran interessiert, Lösungen anzubieten, die im Rahmen von Vor-Ort-Installationen die Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität von Public Clouds liefern. Mathieu Poujol, Head of Cloud & Infrastructures bei PAC, meint hierzu: „Unternehmen wollten schon immer die Vorzüge sowohl von Private- als auch Public-Cloud-Modellen nutzen. Nun entwickelt sich Public Cloud vor Ort zu einer realen Option, und der Markt zeigt starkes Interesse – was ich sehr gut nachvollziehen kann.“

Welche Cloud-Modelle ziehen Sie als mögliche Lösungen für die digitale Transformation Ihrer Infrastruktur in Betracht? (Quelle: PAC)

Auf die Frage nach den wichtigsten Herausforderungen bei der Transformation der Infrastruktur wird Cyber Security als Hauptthema genannt. 65 Prozent der Studienteilnehmer haben in diesem Bereich große Bedenken bei ihren Transformationsprojekten – mehr als bei allen anderen Themen.

Keine Wunderwaffe für einfache Workload-Verlagerung in die Cloud

„CIOs in ganz Europa stehen unter Druck – sie müssen Innovationen umsetzen, die Effizienz steigern, vor allem aber Wertzuwachs für ihr Unternehmen generieren. Die Transformation der Infrastruktur ist hierbei ein entscheidender Faktor, da sie Unternehmen in allen Branchen in die Lage versetzt, besser und schneller auf die Anforderungen ihrer Endkunden einzugehen und neues Marktpotenzial zu erschließen“, so Simon Abrahams, Senior Analyst bei PAC (CXP Group). „Für die meisten europäischen Firmen ist dies ganz klar ein noch nicht abgeschlossenes Projekt. Es gibt zwar noch viel zu tun, aber die Transformation der Infrastruktur kann weitreichende Veränderungen im Unternehmen ermöglichen. Letztlich kann sie Unternehmen sowohl dabei unterstützen, vorhandene Märkte zu schützen als auch völlig neue Segmente zu erschließen. Gut umgesetzt, kann sich dies enorm positiv auf das gesamte Unternehmen auswirken.“

Andy Robertson, Consulting Director Enterprise Services bei BAE Systems, einem Sponsor der Studie erkläert: „Die Transformation geschäftskritischer Infrastruktur für das digitale Zeitalter ist inzwischen ein Kernthema für viele Unternehmen, so dass Kostenreduzierung nicht mehr der einzige Treiber ist. Die Gewährleistung der Performance, Verfügbarkeit und Sicherheit von Systemen sowie die Unterstützung von Innovationen gelten heute ebenfalls als Schlüsselziele. Fakt ist, dass es keine Wunderwaffe gibt, um Workloads einfach in die Cloud zu verlagern. Dies ist besonders dann der Fall, wenn vorhandene Workloads einen hohen Anteil an Legacy-Technologie beinhalten. In einigen Fällen ist die Konzipierung neuer, digitaler, Cloud-basierender Plattformen und Anwendungen unter Umständen die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen.“

Methodik: Die Studie „Transforming your infrastructure for digital“ basiert auf einer im September 2017 durchgeführten telefonischen Umfrage (CATI) unter CIOs und IT-Entscheider in über 200 Unternehmen in Benelux, der DACH-Region, Frankreich, Großbritannien sowie den nordischen Ländern. Die Stichprobe umfasst Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, die in der Fertigungsindustrie, im Dienstleistungssektor und im öffentlichen Sektor aktiv sind.

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