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Digitalisierte Geschäftsmodelle: Cloud entwickelt sich zum bevorzugten Operating Model

Die Digitalisierung zieht zum Teil radikale Veränderungen nach sich. IT ist mittlerweile in den meisten Branchen zum strategischen Element aufgestiegen. Technologien wie Big Data Analytics, Cloud oder Künstliche Intelligenz bieten ganz neue Möglichkeiten, Prozesse und Geschäftsmodelle zu verbessern beziehungsweise zu verändern. Dabei stellen nicht nur die Investitionen der Unternehmen in die Modernisierung der IT-Landschaft sowie die zunehmende Migration von Teilen ihrer Legacy-Anwendungen und der IT-Infrastruktur in die Cloud neue Anforderungen an das IT-Sourcing.

Vor allem die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Prozessautomatisierungen auf Basis von Cloud-Plattformen wie AWS, Azure etc. sind weitere bedeutende Treiber der digitalen Transformation. Folglich ist die Beschaffung und Bereitstellung von IT-Leistungen in den letzten Jahren immer vielschichtiger und komplexer geworden.

Cloud-Migration hat unterschiedliche Gründe

Dass Cloud-Sourcing für die Unternehmen immer wichtiger wird, will die Studie „IT-Strategien und Cloud-Sourcing im Zuge des digitalen Wandels – Der Markt für IT-Sourcingberatung in Deutschland“ von Lünendonk & Hossenfelder zeigen. Für 72 Prozent der Befragten ist der flexible und skalierbare Betrieb der Anwendungen der am häufigsten genannte Grund für Cloud-Migration bzw. den Bezug von Software aus der Cloud. Eine bessere Integration von neuen Anwendungen in die Backend-IT-Prozesse steht mit 67 Prozent an zweiter Position. Dabei geht es vor allem um die Migration von Altanwendungen in die Cloud, um neue digitale Lösungen schneller und reibungsloser an die Kernsysteme anzubinden und somit den notwendigen Datentransfer sicherzustellen.

Vor allem aus der Businessperspektive ist die Entwicklung neuer digital geprägter Geschäftsmodelle bzw. digitaler Mehrwertdienste wie Chatbots, Apps etc. ein weiterer wichtiger Grund für Cloud-Sourcing. Studienautor und Lünendonk-Partner Mario Zillmann: „Jedes zweite untersuchte Unternehmen forciert bereits die schrittweise Verlagerung von Anwendungen in die Cloud, um diese besser mit Cloud-Plattformen zu vernetzen und die Geschäftsprozesse und -modelle weiter zu digitalisieren.“

IT-Architekturberatung steht an erster Stelle

Allerdings können viele Unternehmen die Planung und den Aufbau von Cloud-Infrastrukturen nicht in kompletter Eigenleistung bewältigen. Dafür fehlen entsprechende IT-Fachkräfte, aber auch Fach- und Branchen-Know-how sowie Erfahrungen und Best Practices. Gefragt ist daher externe Unterstützung durch IT-Sourcingberater. Dabei steht die IT-Architekturberatung für 76 Prozent der Studienteilnehmer an erster Stelle der geforderten Beratungsleistungen und in dem Zusammenhang auch der Bedarf an Technologieberatung hinsichtlich passender Cloud-Lösungen (66 %). Unweigerlich mit IT-Sicherheitsthemen verbunden sind Cloud-Projekte aufgrund des zu gewährleistenden Schutzes sensibler Daten. Folglich haben 69 Prozent der befragten IT-Manager einen konkreten Bedarf an externer Beratung in IT- und Datensicherheitsfragen.

Unternehmen bevorzugen breite Aufstellung der Beratungen

Im Zuge des hohen Bedarfs an externen Beratungsleistungen rund um Sourcingprojekte beobachte Lünendonk seit einigen Jahren eine interessante Entwicklung. Immer mehr Anwenderunternehmen bündeln bei der externen Vergabe von Projekten verschiedene Bestandteile, wie z.B. Prozessberatung, IT-Strategie, IT-Architektur, Technologieauswahl, mit denen ein Dienstleister beauftragt wird. Dabei entfallen mit 43 Prozent die meisten Nennungen auf IT-Sourcing-Generalisten, also auf Beratungen, die alle Sourcing-Themen abdecken. 38 Prozent der Befragten sehen Managementberatungen, bei denen IT-Sourcing Teil ihres Beratungsportfolios ist, als bevorzugte Anbietergruppe, während 34 Prozent auch IT-Sourcing-Beratungen beauftragen, die Themen aus der Management- und IT-Beratung mit abdecken.

„Je nach Fokus des Projekts und Schwerpunkt der extern ausgeschriebenen Inhalte wählen Anwenderunternehmen verschiedene Typen von Beratungsunternehmen“, analysiert Mario Zillmann. „Es wird jedoch deutlich, dass Generalisten tendenziell bessere Chancen haben als Spezialisten, da sich immer mehr Beratungsfelder miteinander verzahnen.“

Fach- und IT-Abteilung arbeiten enger zusammen

Gleichzeitig zeige sich ein neuer Trend in der Zusammenarbeit mit den unternehmensinternen Fachbereichen. Cloud-Migration, Hybrid-/Multi-Cloud, Cloud-Orchestration, DevOps, APIs und Business-/IT-Alignment sind nicht mehr nur für CIOs wichtige Themen. Vielmehr sorge der hohe Reife- und Akzeptanzgrad von Cloud-Technologien dafür, dass diese immer öfter die technologische Basis von Digitalisierungsstrategien der Fachbereiche bilden. In diesem Zusammenhang gaben mehr als drei Viertel der Studienteilnehmer (77 %) an, dass Fachbereiche und IT-Abteilung bei Cloud-Themen immer enger zusammenarbeiten.

„Maßgeblich unterstützt wird dieses höhere Business-IT-Alignment durch den Trend zur agilen Entwicklung, der dazu führt, dass immer mehr Unternehmen ihre Organisation umbauen und auf themenbezogene Feature-Teams mit Vertretern von Fachbereichen, IT, Einkauf und bei Bedarf externen Dienstleistern setzen“, weiß Zillmann. „Die Rolle und die Wahrnehmung der IT-Abteilung hat sich damit in den letzten Jahren verändert. Sie ist zu einem Businesspartner der Fachbereiche geworden.“

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