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Blockchain in der Automobilindustrie: Es lockt ein Milliardengeschäft

Bildquelle: Pixabay

Ob intelligentes Staumanagement, automatisiertes Bezahlen oder hoher Datenschutz – Kunden sind bereit, für innovative Lösungen rund um ihr Auto zu bezahlen. Die Blockchain, auf der diese und weitere Anwendungsfelder basieren, hat deshalb großes Monetarisierungspotenzial in der Branche.

Blockchain hält Einzug in den Automotive-Sektor. Das Interesse von Autobesitzern und Verkehrsteilnehmern an den zahlreichen Einsatzfeldern, die durch die neue Datenbanktechnologie möglich werden, sei vorhanden, so eine Studie der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners.

Als besonders attraktiv bewerten die Befragten dabei Lösungen, die zeitsparend sind, etwa ein intelligentes Staumanagement (19,7 %) oder automatisiertes Bezahlen (17,5 %). Ebenfalls beliebt sind Anwendungen, die ein gutes Fahrverhalten „belohnen“, zum Beispiel reduzierte Versicherungstarife für einen sicheren Fahrstil (11,7 %) oder finanzielle Anreize für besonders umweltfreundliches Fahren (10,3 %).

Voraussetzung ist eine industrieweite Infrastruktur

„Der Mehrwert, den Blockchain-Anwendungen für Endkunden bietet, ist also offensichtlich“, sagt Antoine Weill, Partner in der globalen Automotive Practice bei Simon-Kucher. „Automobilhersteller dürfen aber nicht vergessen, dass sie damit auch erhebliche Gewinne erwirtschaften können.“ Denn die Studie offenbare auch, für welche Blockchain-Lösungen Autofahrer bereit wären, monatlich wie viel zu bezahlen:

  • Zeitsparendes Staumanagement: 27 Prozent wären bereit, dafür monatlich 10 Euro zu bezahlen
  • Hoher Datenschutz/Sicherstellung der Hoheit über die Daten: 9,60 Euro (7 %)
  • Fernsteuerung des Autos (z.B. zum Öffnen/Verschließen): 7,20 Euro (12 %)
  • Automatisierte Bezahlvorgänge (z.B. an Parkplätzen): 5,70 Euro (17 %)
  • Verlässliche Fahrzeugdaten bei Gebrauchtfahrzeugen: 5,00 Euro (7 %)

Hochgerechnet ergebe das eine Summe von 104 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. „Der Mehrwert von Blockchain-Lösungen und die Zahlungsbereitschaft der Kunden hält also ein enormes Monetarisierungspotenzial bereit“, sagt Weill. „Die Automobilbranche sollte jetzt damit beginnen, ihre Strategien und Geschäftsmodelle anzupassen, um künftig nicht nur ihr Angebot um Blockchain-Lösungen zu erweitern, sondern um diese auch monetarisieren zu können.“

Das erfordere eine industrieweite Infrastruktur. „Die enge Kooperation der einzelnen Player -Automobilhersteller, Taxibetriebe, Stadtbetriebe, Mautstellen etc. – ist die Grundvoraussetzung, um dieses Milliarden-Potenzial auszuschöpfen.“

Methodik: Die Studie „Blockchain in der Automobilindustrie“ wurde im Oktober 2018 von Simon-Kucher & Partners global durchgeführt (n= 362).

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