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Digitale Stagnation: Nur wenige Unternehmen schaffen neue CDO-Posten

Der weltweite Anteil von Firmen mit CDO steigt minimal um 2 auf 21 Prozent. Dabei liegt Deutschland nach Frankreich auf Platz 2 bei der Beschäftigung von CDOs: Hierzulande verfügt fast die Hälfte der deutschen Unternehmen über Digitalverantwortliche. Dabei finden sich in in Versicherungen und Banken die meisten Experten für Digitalisierung.

Quelle: Strategy&

Die Rolle des Chief Digital Officer befindet sich im Wandel, verliert aber nicht an Relevanz für Unternehmen. Auf globaler Ebene verändert sich der Anteil der Digitalexperten im Jahr 2018 auf 21 Prozent (2016: 19 %). Frankreich besitzt europaweit die meisten Unternehmen mit Managern für das Digitale (66 %), dahinter folgen Deutschland (48 %) und die Niederlande (45 %). Das ergibt die „2019 Chief Digital Officer“-Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. In die Analyse bezog Strategy& die 2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen ein.

CDO: Der digitale Stratege

„Nach einem starken Wachstum in den Jahren 2015 und 2016, als sich die Anzahl neu eingestellter digitaler Führungskräfte verdreifacht hat, haben viele Firmen in den Schlüsselbranchen der digitalen Wirtschaft mittlerweile Experten an Bord. Daher überrascht der geringe Zuwachs an CDOs weniger als ihre veränderte Rolle. Über die Hälfte dieser Positionen in Deutschland sind auf der Führungsetage der Unternehmen angesiedelt. CDOs entwickeln sich zu digitalen Strategen und müssen die Auswirkungen der Digitalisierung für ihr Unternehmen verstehen sowie zum eigenen Vorteil gestalten“, erklärt Olaf Acker, Partner bei Strategy& Deutschland und Leiter Digital Services EMEA.

Die veränderten Vorzeichen, unter denen viele CDOs ihre Aufgaben ausführen, zeigen sich auch in den fachlichen Anforderungen: Kamen in Deutschland 2016 noch mehr als 45 Prozent aus dem Marketingumfeld, sind im Jahr 2018 vor allem Manager mit Beratungsexpertise gefragt (41 %). Gleichermaßen ist mit 31 Prozent auch der Anteil von Technologieexperten angestiegen, die die Rolle des CDO übernehmen. Weltweit übertragen vor allem große Firmen mit einem Jahresumsatz über 24 Milliarden US-Dollar ihre Digitalstrategie einem eigenen Manager, ihr Anteil von 39 Prozent ist mit Abstand der bedeutendste. Die überwiegende Mehrheit der Digitalverantwortlichen wird als CDO benannt, weitere verbreitete Titel sind zudem CIO und CTO.

Chief Digital Officer: Vor allem in Banken und Versicherungen

Den größten Zuwachs an neu geschaffenen CDO-Positionen verzeichnen in Europa die Niederlande und Deutschland mit 13 bzw. 9 Prozentpunkten mehr im Vergleich zu 2016. Im deutschsprachigen Raum liegen Unternehmen aus Deutschland (48 %), was CDOs betrifft, vor jenen aus der Schweiz (38 %) und Österreich (33 %).

„Die meisten CDOs sind weltweit und in der DACH-Region in den Branchen Versicherung und Banken beschäftigt. Dies zeigt die enorme Bedeutung der Digitalisierung für Branchen, in denen Kunden im Mittelpunkt des Geschäftsmodells stehen. Konsumentendaten sind für Unternehmen aus diesen Bereichen die Währung der Zukunft. Der Fokus der Digitalstrategen sollte deshalb auf der Transformation veralteter IT-Strukturen liegen. Im Wettbewerb mit FinTechs ist außerdem der Aufbau digitaler Kundenprozesse wichtig, um gegen diese neue Konkurrenz bestehen zu können“, sagt Dr. Peter Gassmann, Europachef von Strategy&.

Verzögerungen sind bei der weiblichen Besetzung von CDO-Positionen zu beobachten. Während 2016 der Frauenanteil digitaler Führungskräfte in Deutschland mit fast 12 Prozent bereits gering war, erreichte er 2018 lediglich eine Steigerung auf knappe 13 Prozent. Auch im globalen Vergleich wurden nur wenige Frauen zu CDOs berufen, ihr Anteil liegt bei fast 15 Prozent. Bei der Rekrutierung der digitalen Experten kommen mittlerweile über 56 Prozent als externe Neuzugänge in die Firmen, im Gegensatz zu 46 Prozent im Jahr 2016.

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