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Capgemini: IT wird Unternehmen wichtiger, der CIO nicht

Quelle: Cap Gemini, IT Trends 2014

Quelle: Cap Gemini, IT Trends 2014

Die Autoren der Capgemini Studie „IT Trends 2014“  befürchten, CIOs müssten den Traum begraben, zu Business Partnern des Managements aufzusteigen. Allerdings ruht diese Einschätzung auf einer nicht allzu dicken Datenbasis.  Die weiteren Ergebnisse scheinen zwar nicht so kontrovers, sind aber besser belegt.

Die Autoren führen ihr steile These, wonach die Bedeutung des CIOs für die Geschäftsleitung sinkt, vor allem auf ein Ergebnis in ihrer Befragung zurück:  „Im Gegensatz zum letzten Jahr nehmen jetzt weniger CIOs an allen Sitzungen des Management Boards teil. Die Quote sank von fast 37% auf 32%“, heißt es in der Studie. Im Gegenzug sei der Anteil der CIOs, die nur manchmal teilnehmen, um fast 7 Prozentpunkte gestiegen.  „Damit könnte ihre Hoffnung auf die Rolle des Business Partners möglicherweise dahin sein, denn der Bedeutungsanstieg von Technologie führt offenbar nicht zwangsläufig dazu, dass auch der CIO für die Geschäftsleitung wichtiger wird“, schlussfolgert die Studie. Trotz dieses Rückgangs habe sich die Zusammenarbeit zwischen Fach- und IT-Seite in den letzten Jahren spürbar verbessert. Als Indikator dafür wertet die Studie, dass das IT-Business-Alignment nur noch bei wenigen CIOS (9,2%) als wichtige Anforderung betrachtet werde. Außerdem sei das IT-Know-how des Managements deutlich angestiegen.

Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 141 Entscheidungsträgern in Unternehmen zwischen 250 Millionen und 20 Milliarden Euro Jahresumsatz.  Befragt wurden demnach Personen, “die auf Geschäftsführungsebene beziehungsweise oberer Managementebene zu den IT-Aktivitäten ihres Unternehmens Auskunft geben konnten.“

Als die 5 wichtigsten Anforderungen an die IT 2014 nannten die Entscheidungsträger:

  • Effizienz der IT steigern (44 %),
  • Verbesserung der Geschäftsprozesse (41,8%),
  • Kosten der IT senken (38,3%),
  • Bereitstellen konstant stabil laufender IT-Services (34,8 %),
  • Unterstützung des Unternehmens/der Behörde beim Wandel (25,5%).

Diese Anforderungen an die IT werden laut Studie vor dem Hintergrund einer eher positiven Budgetentwicklung gestellt. So gehen 39% der Befragten von steigenden Ausgaben aus, 35 % rechnen mit  gleichbleibenden und nur 21 % glauben an einen Rückgang ihrer Budgets. Dabei fließt mit 29 % der größte Teil der Ausgaben in die Aktualisierung von Hardware, Netzen und Infrastruktur. Gefolgt von Aufwendungen für Projekte zu Major Releases vorhandener Software (21,7 %) sowie für Softwarepflege und kleinere Updates (21,5 %). Damit bleiben ähnlich wie im Vorjahr rund 21 % der Ausgaben für Innovationen übrig. Knapp 7 % des Budgets werden  als Puffer für unvorhergesehene Projekte genutzt.

 

Schatten-IT ist nicht unbedingt schlecht

 

Trotz der überwiegend günstigen Budget-Entwicklung kontrolliert die IT bei weitem nicht alle IT-Investitionen der Unternehmen. Auch die Fachabteilungen investieren in Technologie. Obwohl laut Studie ihr Anteil von 19 % auf 16 %   zurückgeganen und damit wieder das Niveau von 2012 erreicht ist, sehen CIOs das häufig nicht gern. Sie  befürchten, je nachdem wofür die Ausgaben verwendet werden, Wildwuchs und Schatten-IT, zumal nur 49 % der Befragten über die Investitionsentscheidungen der Fachbereiche informiert werden. Allerdings sinkt der Anteil der IT-Entscheider, die in erster Linie negative Auswirkungen sehen.  Fürchteten 2013 die ITler noch zu 48,1 % negative Konsequenzen, sind es in der 2014er Untersuchung „nur“ noch 39,5 %. Der Anteil der positiv gestimmten nahm dagegen von 13,7 auf 21,1 % zu.

 

Fachbereiche investieren wenig in externe Cloud Services

 

Doch wer meint, die Fachabteilungen investierten in erster Linie in externe Cloud Services sieht sich laut Capgemini-Studie getäuscht. Der Anteil externer Cloud Services, der von den Fachbereichen direkt bezahlt wird, ist von 20 % im Vorjahr auf aktuell 11 % gefallen.

Im Jahr 2014 für wichtig erachten die von Capgemini befragten Entscheidungsträger teilweise ganz andere technologische Themen als Marktauguren wie Gartner. Die Capgemini-Studie weist Business Continuity, Virtualisierung, die Integration von Standard- und Individualsoftware sowie Sicherheitsthemen als die fünf bedeutendsten Topics aus. App-Stores für Mitarbeiter und Kunden, Bring Your Own Device oder Context-aware Computing halten sie dagegen für nicht so wichtig.Die Top 5 Technologiethemen von Gartner für 2014 lauten dagegen:  Mobile Device Diversity and Management, Mobile Apps and Applications, The Internet of Everything, Hybrid Cloud sowie Cloud und Client Architecture.

Am Ende dieses Jahres darf man gespannt sein, welche Themen den CIOs tatsächlich die wichtigsten waren und ob sie ihrem Anspruch näher gekommen sind, Partner des Business zu sein.

Die gesamten Studie finden Sie hier zum Download

Halten Sie eigentlich die Capgemini-Einschätzung für nachvollziehbar? Müssen CIOs tatsächlich ihre Ambitionen beerdigen, echte Partner des Business zu werden? Zieht die Studie angesichts von Trends wie digitaler Transformation, digitaler Services und Produkten, die ohne IT nicht funktionieren, die falschen Shlussfolgerungen? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare

 

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