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Startups lieben den Standort Deutschland – nur seine Behörden nicht

Startups sind mit den Standortbedingungen in Deutschland überwiegend zufrieden, geben der öffentlichen Verwaltung aber meist schlechte Noten. Nur rund jeder dritte Gründer (37 Prozent) äußert sich zufrieden oder sehr zufrieden über die Zusammenarbeit mit den Ämtern, 40 Prozent sind eher oder überhaupt nicht zufrieden.

Damit werden die Behörden von den Gründern so schlecht bewertet wie kein anderer Standortfaktor. Mit der Infrastruktur vor Ort, der Lebensqualität, der Personal- und Büroraum-Situation sowie dem regionalen Start-up-Netzwerk sind Startups mehrheitlich zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Bitkom unter mehr als 200 Startup-Gründern. „Forderungen für eine bessere Startup-Förderung werden meistens an die Bundes- oder Landespolitik gerichtet. Dabei können die Kommunen selbst sehr viel unternehmen, etwa indem die Verwaltung vor Ort gründerfreundlicher organisiert wird“, sagt Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz.

Besonders gelobt wird von den Gründern die Infrastruktur vor Ort. So sagen 9 von 10 Startups (91 Prozent), dass sie mit der Verkehrsanbindung zufrieden sind, knapp 8 von 10 (77 Prozent) geben das für die Verfügbarkeit und Geschwindigkeit der Breitbandanschlüsse an. Auch die Lebensqualität bekommt sehr gute Noten. 87 Prozent loben das kulturelle Angebot und die Freizeitmöglichkeiten, 79 Prozent die Öffnungszeiten und Einkaufsmöglichkeiten und immerhin noch 70 Prozent sind mit den Lebenshaltungskosten zufrieden. Ähnlich positiv werden Fragen rund um die Mitarbeitergewinnung beantwortet. 76 Prozent sind mit der Qualifikation der Mitarbeiter zufrieden, 71 Prozent mit der Verfügbarkeit von Personal und 61 Prozent mit den Personalkosten. Rund zwei Drittel der Gründer (64 Prozent) zeigen sich zufrieden mit dem Angebot an Events für Gründer, jeder Zweite (50 Prozent) mit den vorhandenen Möglichkeiten, auf Investoren zu treffen.

Regionale Unterschiede

Allerdings gibt es bei der Bewertung deutliche regionale Unterschiede. So hat Berlin verglichen mit Hamburg und München klare Kostenvorteile. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Start-ups in der Hauptstadt sind mit den Personalkosten zufrieden, in Hamburg und München ist es nur rund jedes Dritte (39 bzw. 36 Prozent). Ähnlich ist das Bild mit Blick auf die Büromieten. Zwei Drittel (69 Prozent) der Berliner Start-ups sehen hier keinen Grund zu klagen, in Hamburg ist es nur jedes Zweite (50 Prozent), in München gerade einmal jedes Vierte (24 Prozent). Und noch deutlicher wird das Bild beim Blick auf die eigenen Lebenshaltungskosten. 95 Prozent der Berliner Gründer sind mit ihnen zufrieden, in Hamburg sind es nur 58 Prozent und in München gerade einmal 12 Prozent. Bei der Lebensqualität zeigt sich noch ein Nachteil der bayerischen Landeshauptstadt. Während in Berlin und Hamburg jeweils 9 von 10 Gründern (92 Prozent) mit den Öffnungszeiten von Geschäften und Restaurants zufrieden sind, sind es in München gerade einmal 44 Prozent.

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About Christoph Witte

Christoph Witte arbeitet als IT-Publizist und Kommunikationsberater in München. Seit langem ist er fester Bestandteil der IT-, TK und Online-Community in Deutschland.

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