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IoT: Die Nachfrage im B2B-Umfeld ist hoch – und die Zeit drängt

Bildquelle: Pixabay

Das Internet der Dinge in Unternehmen boomt:  Im B2B-Sektor soll der Markt bis 2020 auf weltweit 331 Milliarden US-Dollar zunehmen.  Dabei konkurrieren deutsche Elektronik- sowie Softwarekonzerne und Maschinenbauer zunehmend mit US-amerikanischen Wettbewerbern um die Gunst der Unternehmen, von denen sich die Mehrzahl noch nicht für einen Anbieter entschieden hat.

In den kommenden drei Jahren wird die Vernetzung unzähliger Sensoren und Aktoren, von Haushaltsgeräten und Industrieanlagen, weltweit auf ein Volumen von rund 470 Milliarden US-Dollar anwachsen. Besonders stark entwickelt sich das IoT-Geschäft im Unternehmensumfeld. Dort prognostiziert die Managementberatung Bain & Company für 2020 Umsätze von 331 Milliarden US-Dollar. Der Bereich Industrie 4.0  macht dabei allein 85 Milliarden US-Dollar aus.

Schon in nächster Zukunft werde sich entscheiden, welche der vielen IoT-Anbieter von der rasanten Entwicklung am meisten profitieren. Noch haben sich laut der Bain-Studie „Choosing the Right Platform for the Industrial IoT“ die meisten der am Internet der Dinge interessierten Unternehmen nicht für einen Partner entschieden. Der Befragung von rund 500 Industriekunden und 150 Technologielieferanten zufolge diskutieren mehr als 60 Prozent der Interessenten derzeit ihre Planungen in diesem Zukunftsfeld. Doch das Zeitfenster für die Auswahl des Anbieters sei eng: 2020 werden bereits mehr als 60 Prozent der Firmen mit ersten Implementierungen von IoT-Lösungen begonnen haben, rund 20 Prozent installieren dann die Systeme unternehmensweit. Spätestens 2025 sind fast alle Investitionsentscheidungen gefallen.

Harter Wettbewerb im Wachstumsmarkt

Derzeit tobt ein intensiver Konkurrenzkampf um die Gunst der Firmenkunden. Nicht nur die großen US-amerikanischen Cloud- und Netzwerkanbieter Amazon, Microsoft oder IBM buhlen um sie, sondern auch Softwarekonzerne wie Oracle, der Mischkonzern GE oder der Automatisierungsspezialist Rockwell Automation. Die deutschen Industriekonzerne Siemens und Bosch, der Softwareriese SAP und Maschinenbauer wie Dürr, Trumpf und DMG Mori oder die französische Schneider Electric befinden sich ebenfalls im harten Wettbewerb um die Investitionsbudgets von Industrie, Logistik, Handel oder Gesundheitswesen.

„Industrielle IoT-Anwendungen eröffnen Unternehmen große Chancen für integrierte Lösungen aus Software und Services“, erklärt Michael Schertler, Partner und Industrieexperte bei Bain. „Allerdings müssen sie die Anbieter sorgfältig prüfen, um in diesem extrem fragmentierten Markt den richtigen Technologiepartner für ihr strategisch wichtiges Investment zu finden.“ Die Qualität der Plattform spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sie soll nicht nur Sensoren und Geräte vernetzen, sondern muss auch Cybersicherheit garantieren, Daten aggregieren und analysieren sowie externe und interne Weiterentwicklungen ermöglichen.

Hindernislauf der Industriegiganten

Noch müssen die Unternehmen etliche Hürden auf ihrem Weg ins Internet der Dinge nehmen. Sie sorgen sich um die Sicherheit der Systeme und fürchten den Einbau der neuen Software in ihre bestehende Technikwelt. Viele fragen sich auch, ob ihnen das aufwendige und teure Projekt tatsächlich einen geschäftlichen Vorteil bringt.

Angesichts dieser Bedenken haben gerade die großen IoT-Pioniere Probleme, ihre Kunden mit umfassenden Lösungen zufriedenzustellen. „Alle Anbieter kündigen umfassende IoT-Plattformen an, aber die Resonanz potenzieller Kunden fällt sehr unterschiedlich aus“, konstatiert Bain-Technologieexperte Dr. Hans Joachim Heider. „Kleinere Nischenanbieter mit spezialisierten Anwendungen sind häufig erfolgreicher als die großen Konzerne, die Milliarden in ihre IoT-Lösungen investieren.“

Dennoch haben gerade die Industriegiganten gute Chancen, im boomenden IoT-Markt Fuß zu fassen. Denn Unternehmen wie Siemens, Bosch oder GE genießen das Vertrauen ihrer Kunden. Jetzt gelte es für sie, sich mit passenden Partnern zusammenzuschließen, die ihnen Cloud-Dienste, Netzwerkservices oder Datenanalysesoftware liefern. Dabei sollten sie auch kleinere Anbieter oder Start-ups in Betracht ziehen. Zugleich müssen sie klare Prioritäten setzen und ihre Angebote aggressiv vermarkten.

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