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Künstliche Intelligenz: Vertrauen wird 2018 zum entscheidenden Erfolgsfaktor

Bildquelle: Pixabay

KI-Entwickler und Anwender machen derzeit rasante Fortschritte, und dieser Trend wird sich 2018 beschleunigen. „Das birgt große Chancen für Unternehmen, die das technische Potenzial verstehen und ausschöpfen“, sagt Christian Kirschniak, Partner und Head of Data & Analytics Advisory PwC Europe. Allerdings empfiehlt er Führungskräften, den Fokus nicht allein auf technische Aspekte zu richten. „Mindestens genauso wichtig ist es, Vertrauen und Akzeptanz zu schaffen“, so Kirschniak. Dieser Aspekt werde jedoch vielerorts unterschätzt. 

Zu den Top-KI-Trends für 2018 zählt PwC „Capsule Networks“, die visuelle Informationen ähnlich verarbeiten wie unser Gehirn, was die automatische Identifikation von Bild oder Video-Inhalten erleichtert – wie zum Beispiel in aktuellen Smartphones. Und dank „Deep Reinforcement Learning“ müssen Programmierer die jüngste KI-Generation nicht mehr aufwändig mit Daten füttern: Sie lernen, indem sie beobachten und probieren.

Ethik und Datenschutz machen den Unterschied

Christian Kirschniak. Foto: PwC

Die nächste Stufe sind „generative adversarial networks“, die durch gegenseitiges Lernen bestehende Erkenntnisse selbstständig erweitern und ergänzen können. Zum Beispiel können solche Systeme durch einfache Fotografien dreidimensionale Modelle generieren. KI ermöglicht es immer mehr, Informationen analog zu der menschlichen Wahrnehmung zu verarbeiten.

Doch die Historie zeige: Kunden akzeptieren Technologien und Geschäftsmodelle nur, wenn sie Vertrauen fassen. In Sachen KI gelte es deshalb, ethische Prinzipien zu definieren und Kunden zu erklären, wie die Systeme arbeiten. „Ich bin überzeugt, dass Transparenz und Ethik zu entscheidenden Differenzierungsmerkmalen werden. Unternehmen sollten diese beiden Aspekte zur Basis für vertrauenswürdige und akzeptierte KI-Lösungen machen“, rät Kirschniak.

Das betreffe auch die Daten, mit den Unternehmen ihre KI-Systeme füttern: „Führungskräfte sollten Datenschutz nicht als lästiges Hindernis, sondern als Chance begreifen.“ Wer die Datenhoheit der Kunden umfassend und aus Überzeugung respektiere, könne sich von Wettbewerbern abgrenzen und Vertrauen aufbauen.

KI soll Tätigkeiten ersetzen – aber keine Mitarbeiter

Damit auch Mitarbeiter die neuen Technologien akzeptieren, sind zudem klare interne Botschaften gefragt. „Führungskräfte müssen deutlich machen, dass KI Tätigkeiten ersetzen soll – aber
keine Mitarbeiter“, sagt Kirschniak. Es gehe darum, dass menschliche und künstliche Intelligenz gemeinsam besser werden.

Dafür müssten Mitarbeiter die Chance bekommen, Talente und Fähigkeiten auszubauen, die Menschen auch auf lange Sicht von Robotern unterscheiden. „Schon jetzt entlastet die Technik viele Beschäftigte von monotonen Tätigkeiten und schafft Raum für spannendere Aufgaben“, erläutert Kirschniak.

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