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Energieversorger müssen ihre IT neu erfinden

Future Utility

Quelle: Lünendonk

Für Energieunternehmen gibt es auf dem Weg zur digitalen Transformation noch viele Hürden zu nehmen. Ein Schwerpunkt liegt derzeit auf der Modernisierung der IT-Systeme durch Standardisierung, der Nutzung von Virtualisierungstechnologien sowie einem stärkeren Outsourcing der IT-Infrastruktur. Durch diese Maßnahmen soll die Effizienz sowie die Qualität der IT-Unterstützung für die Fachprozesse verbessert sowie in der IT gebundenes Kapital für IT-Innovationen freigemacht werden.

Mit den zukünftigen Herausforderungen der Branche hat sich das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk beschäftigt und veröffentlicht in dem Branchendossier „Future Utility 2030 – Energieversorger auf dem Weg in eine neue Zukunft“ zentrale Handlungsempfehlungen für die Branche. Fachliche Unterstützung haben dabei die Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Detecon, Gisa sowie m3 gegeben.

Einen weiteren Schwerpunkt für die Energieversorger bildet laut der Analyse die engere Zusammenarbeit zwischen Business und IT. Hierfür seien eine Top-Management-Attention sowie die stärkere Einbindung des CIOs in strategische Fragestellungen zwingend notwendig. „Denn im Zuge der Digitalisierung haben fast alle neuen Strategien einen Bezug zur IT, spätestens dann, wenn Datensicherheitsaspekte oder die Integration neuer Technologien und Abläufe in die bestehenden IT-Prozesse berücksichtigt werden müssen“, so die Autoren der Untersuchung.

Gleichzeitig ändern sich aber auch die Anforderungen an die Zusammenarbeit mit externen Beratungs- und IT-Dienstleistern. Die bisherigen IT-Dienstleister bringen nicht immer die benötigten Kompetenzen hinsichtlich der Konzeption und Umsetzung der neuen Themen mit, wie virtuelle Kraftwerke, Smart Metering oder Big Data. „EVU benötigen Dienstleistungspartner, die sowohl die physikalischen und energiespezifischen Themen beherrschen als auch die klassische IT-Welt gut kennen. Vor allem kommt es darauf an, wie gut sie beide Welten miteinander verzahnen können“, beschreibt Mario Zillmann, Leiter Professional Services bei Lünendonk, die Veränderungen in den Sourcing-Strategien.

Technologische Anforderungen sind komplex

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Quelle: Lünendonk

Vor allem auf der Technologieseite treiben die Energieversorger zwei wesentliche Themen. Auf der einen Seite steht die massive Zunahme an strukturierten, aber insbesondere unstrukturierten Daten. Diese entstehen durch die Überwachung der Energieerzeugung und der Netze in Echtzeit, die Machine-to-Machine-Kommunikation, die Nutzung von Online-Portalen und Apps sowie die Anbindung der Service-Techniker an die Unternehmensanwendungen durch mobile Endgeräte. Einen großen Schub wird es zudem künftig durch Smart Grid und Smart Metering geben. Bis 2022 sollen 80 Prozent der Privathaushalte in Deutschland mit intelligenten Zählern ausgestattet sein. Für Neubauten und Grundrenovierungen ist der Einbau von Smart Meters bereits seit 2010 vorgeschrieben.

Auf der anderen Seite sind die klassischen Energie-Prozesse wie Abrechnung, Anlagenmanagement, Produktionsplanung und -steuerung oder Vertrieb bereits heute in hohem Maße von den IT-Prozessen abhängig und werden von ihnen gesteuert. Während aber in den einzelnen Fachprozessen bereits Fortschritte bei der Digitalisierung gemacht wurden, haben Energieversorger große Schwierigkeiten bei der Verknüpfung der Fach- und IT-Prozesse und der Integration. „Hier müssen Silo-Strukturen schnellstmöglich aufgelöst und durch Standards und Automatisierung Wettbewerbsvorteile geschaffen werden“, fordern die Autoren des Branchendossiers.

Mit intelligenten Konzepten Kunden binden

„Vor allem die Tatsache, dass immer mehr Daten von einer Vielzahl an Systemen, Geschäftsprozessen und Millionen von Kunden gesammelt und analysiert werden, muss dringend zu einer Konvergenz der digitalisierten Steuerung der physischen Betriebsinfrastruktur und der kaufmännischen IT-Anwendungen führen“, so die Autoren weiter. „Hier hinken viele Energieversorger noch hinterher.“

Eine bedeutende Rolle im Verdrängungsmarkt werde künftig spielen, wer die Kundenbedürfnisse am schnellsten und am besten verstehe und es schaffe, mit intelligenten Konzepten Mehrwerte für seine Kunden zu generieren und sie damit an das Unternehmen zu binden. Wer hier aber nicht flexibel und schnell auf die veränderten Anforderungen reagiert, wird wohl langfristig vom Markt verschwinden. „Daher werden auch Kooperationen mit Technologie-Unternehmen wie Cisco, Google, Intel oder Apple für Energieversorger in Zukunft überlebenswichtig sein.“ Denn diese IT-Konzerne positionieren sich immer stärker auf dem Zukunftsmarkt für „Smart Home“, also der intelligenten Gebäudesteuerung, sowie im Bereich der Datenübertragung mit mobilen Endgeräten und Cloud Computing.

Das Branchendossier „Future Utility 2030 – Energieversorger auf dem Weg in eine neue Zukunft“ steht ab sofort hier kostenfrei zum Download bereit.

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